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Aktuelle Seite: Startseite / Kanzleikommunikation / Sollten Anwälte twittern? Aber wollen sie es überhaupt?

Sollten Anwälte twittern? Aber wollen sie es überhaupt?

24. November 2010 von Eva Engelken 3 Kommentare

Kommunikation im Social Web ist keine Einbahnstraße – Rechtsanwälten muss sie Spaß machen – nur das bringt Erfolg

Sollten man als Anwalt oder Anwältin heutzutage twittern? Diese Frage höre oder lese ich in letzter Zeit immer wieder.
Dahinter steht die Frage nach dem Nutzen:

„Nützt es mir für meine Kanzlei und erhöht meinen Gewinn, wenn ich auf Twitter regelmäßig Sprüche in niedlicher 140-Zeichen-Länge abgebe?“

Und die Sorge vor dem möglichen Schaden:

„Stelle ich mich als Anwalt (oder Anwältin) nicht ins Abseits, wenn ich im Zeitalter der immer stärker präsenten Social-Media-Welt von Google, Youtube, Facebook und Co nicht mitmache?“

Hochoffiziöse Social-Media-Consultants oder „Facebook Berater“ (gern mit Deppen-Leerzeichen geschrieben) schüren diese Sorge gerne und antworten:

„Ja, immer mehr Anwälte twittern, also sollten Sie es auch tun. Zwar ist es schwierig, die Zielgruppe im Web zu erreichen, aber wenn Sie es so und so tun, haben Sie Erfolg.“

Dabei liegt das Problem anders. Schon die Frage ist falsch! Sie sollte nämlich lauten:

„Wollen Anwälte überhaupt twittern?“

Dass es auf Ihren Willen ankommt, erstaunt Sie? Wo Sie als moderner marketingbewusster Anwalt doch den alten Werbespruch verinnerlicht haben: ‚Der Wurm, also die Werbemaßnahme, soll dem Fisch (=Kunden) schmecken, nicht dem Angler (=Anwalt)?!

Ja, richtig, es kommt auf Ihren Willen an. Soziale Medien müssen dem Akteur selber schmecken. Im Gegensatz zur klassischen Werbung, die darauf ausgelegt ist, einseitig dem Kunden zu schmecken, müssen Twitter, Facebook & Co den Empfängern und den Sendern Spaß machen.

Nur, wer sich wohl fühlt, kann Social Media erfolgreich nutzen

Warum? Weil Soziale Medien aus dem  Senden und dem  Empfangen von Botschaften bestehen bzw. aus der Interaktion der Teilnehmer. Um richtig agieren und reagieren zu können, muss man sich in diesen Netzwerken wohlfühlen! „Join the Conversation“ oder „Nimm am Kaffeeklatsch teil“, funktioniert nur, wenn man auch locker mitplaudern kann.

Außerdem schlucken Soziale Netzwerke viel Zeit – Lebenszeit, die Sie besser für etwas verwenden sollten, was Ihnen Spaß macht.

In Social Networks haben „echte“ Menschen Erfolg

Warum Sie mit Spaß bei der Sache sein sollten, hat noch einen Grund: Sie haben – wenn Sie es denn wollen, auf Twitter die Möglichkeit, sich als echter Mensch zu präsentieren und dort, wie auch auf Facebook, Xing oder in Blogs die Möglichkeit, sich wie einer echter Mensch zu benehmen.

Und hier wie dort können Sie durch die Art Ihrer Äußerungen den Eindruck eines klugen, kompetenten oder auch eines überdrehten, trockenen oder peinlichen Wesens erwecken. Und können weiter empfohlen werden, diese Menschen im Real Life treffen und Aufträge an Land ziehen. Einfach, indem Sie sich so präsentieren, wie Sie sind. Es zahlt sich alles aus.

Fragen wir also: Liegt Ihnen Social Media?

Bleiben wir beim Beispiel Twitter

  • Liegt es Ihnen, mehrmals täglich, Aphorismen von 140 Zeichen Länge aufzuschreiben und sie alle Welt wissen zu lassen?
  • Fühlen Sie sich wohl, wenn Sie kurz vorm Schlafengehen Ihren 1200 Followern kundgetan haben, dass das saftige Schnitzel Ihnen genug Bettschwere bescherte?
  • Haben Sie Spaß daran, (wie beispielsweise ein deutscher Chefredakteur,) während des Wartens auf den verspäteten Zug per Twitter über die Deutsche Bahn zu diskutieren und dies später noch einmal in Ihrem Blog aufzuwärmen?

Nein? Dann sollten Sie es besser auch sein lassen.

Tweets, die abgesondert werden, um zu gefallen, sind oft peinlich und nicht nur das. Sie sind unauthentisch. Dabei ist Authentizität die Paradeeigenschaft des wirklich erfolgreichen Menschen. Echtheit, Gradlinigkeit, Charisma, ein Mann ein Wort und so weiter!

  • Oder sind Sie von Ihrem Naturell her ein Wirbelwind?
  • Sehnen Sie sich nach schreibender Bestätigung?
  • Schätzen Sie die kleinen Glücksgefühle, die ein geistreicher Schlagabtausch im Netz auslöst?
  • Sind bei Ihnen Denken, Reden und Schreiben eins? Und zwar egal, ob es um die Mannschaftsaufstellung von Borussia, die vierte Schlichtungsrunde um Stuttgart 21 oder die mangelnde Zuverlässigkeit der Methoden der Solicitors Regulation Authority geht?

Alles Ja? Wieso haben Sie dann noch keinen Twitter-Account?

Dann kommt das Glück von ganz allein!

Wenn Sie die Frage: „Will ich als Anwalt oder Anwältin twittern/facebooken/etc.“ mit „Ja“ beantwortet haben, tun Sie es. Stimmen Sie in das megalomanische Dampfgeplauder ein. Join the Labergewitter. Und bleiben Sie juristisch auf der Spur,  sauberes Profil und so (Tipps dazu bei Thomas Hutter) und dann gehen Sie in die Vollen  – so wie Ihnen der Schnabel oder der Griffel gewachsen ist. Auf den Gerichtsfluren vor dem Termin, beim Warten auf das Ende der Kaffeeautomaten-Selbstreinigung und für Social-Web-Junkies auch noch im Bett (passen Sie auf, dass Sie es nicht irgendwann alleine bewohnen!). In jedem Fall halten Sie es mit Roberto Blanco: Ein bisschen Spaß muss sein, dann kommt das Glück von ganz allein!

Zur Erinnerung für das twittergeschädigte Gedächtnis:

  • Die Frage heißt nicht: „Sollen Anwälte twittern?“ sondern: „Wollen Anwälte twittern?“
  • Kurzer Selbstcheck:
  • Macht es Ihnen Spaß, Tweets zu schreiben?
  • Sicher, dass Sie sich nicht irgendwie komisch dabei vorkommen?
  • Können Sie Twittern Chatbeiträge oder Statusmeldungen harmonisch in Ihren Arbeits- und Lebensalltag integrieren?

Dreimal Ja? Dann loslegen.

  • Mehr zur Anwaltskommunikation lesen? www.klartext-anwalt.de/buch/
  • Der Autorin auf Twitter folgen? www.twitter.com/kommunikatorin
  • Sich über die eigenen Kommunikationsvorlieben klar werden? www.klartext-anwalt.de/beratung/

Kategorie: Kanzleikommunikation Stichworte: AnwaltsPR, Facebook, Kommunikation, Mandant, Persönlichkeit, Rechtsanwalt, Social Media, Twitter, Xing

Kommentare

  1. Ralf Petring meint

    25. November 2010 um 20:55

    Mal kein pseudo-akademischer Klugschwatz und keine zwangsberaterische „Besser-Dich“-Nötigung, sondern ein erfrischend geschriebener und lesbarer Appetitmacher mit kleinem Beipack-Zettelchen zu Risiken und Nebenwirkungen. Witzige und dennoch realistische Betrachtungen zum nicht verfehlten Thema. Herzlichen Glückwunsch aus dem tatsächlich existierenden Bielefeld nach Mönchengladbach

    Antworten
    • Eva Engelken meint

      25. November 2010 um 22:35

      Hallo Herr Petring,

      freut mich, dass Ihnen mein kleiner Beipackzettel gefällt!
      Gebe Ihr nettes Kompliment zurück: „Wir sind mit Recht an Ihrer Seite“ – das ist mal ein schön formulierter Slogan! (http://www.wendundpartner.de/in_Rechtsanwalt_Urheber_Abmahnung.html). Grüße ins real existierende Bielefeld, in dem ich leider noch nie war.

      Antworten
  2. Monika Meurer meint

    28. November 2010 um 13:47

    Und mal wieder wird twitter als etwas völlig belangloses dargestellt! Schade! Wo bleiben in dem Artikel die tweets mit Links zu interessanten Artikeln oder mit Hinweisen auf neueste Gerichtsurteile???? Das (!) ist es, was Twitter und Co. ausmacht, nicht das Schnitzel am Abend!!!! Das darf natürlich auch gerne vorkommen, aber es gibt eben auch die andere Seite, die berufliche!!!

    Antworten

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